Friedhof

pp: Zeitsprung

John wusste nicht genau, wie lange er ziellos in der Gegend herumgekurvt war, bevor er schließlich seinen Weg zu diesem Friedhof gefunden hatte.
Nun stand er mit einer einzelnen Rose in der Hand vor dem Friedhofstor und überlegte, ob er sich jetzt tatsächlich diesem Teil seiner Vergangenheit stellen sollte. Nach Miriams Begräbnis hatte er nicht nur seinen Sohn nie wieder gesehen, sondern auch ihr Grad nie wieder besucht.
Nach gefühlten Stunden des Zögerns atmete er schließlich noch einmal tief durch und machte sich auf die Suche nach Miriams Grab.
Vielleicht lag es an seinen Instinkten, vielleicht lag es daran, dass sich jedes noch so kleine Detail von ihrem Begräbnis in Johns Gedächtnis eingebrannt hatte.
Er kniete sich auf den vom Regen aufgeweichten Boden und legte vorsichtig die Rose auf ein dunkles Stückchen Erde auf dem Grab, während ihm ohne dass er es merkte einige Tränen über das Gesicht rannen.
Damals, als sie gestorben war, hatte er heimlich geweint, heimlich getrauert. Was hätte er denn sonst tun sollen? Sich bei seiner Frau ausheulen? Das hätte er niemals gewagt...
Heimlich... Geheimnisse... Heimlichtuerei... wie sehr er das alles hasste. Er lebte jetzt schon so lange mit diesem Geheimnis, diesem verflixten Geheimnis.
Wieso konnte er nicht einfach normal sein?
Warum konnten Werwölfe und Vampire nicht einfach weiter mythologische Figuren sein?
Aber nein, sie waren real. Sie waren real und machten Johns Leben beinahe unerträglich.

EDIT:

Er kniete noch eine Weile am nassen Boden und dachte an seine gemeinsamen Momente mit Miriam. Ein paar Wochen lang hatten sie sich fast jeden Tag gesehen. Das war einfach wundervoll gewesen. Damals waren sie immer zum Strand gegangen. Ob es dort noch immer so aussah wie vor 16 Jahren?
John beschloss es herauszufinden.

tbc: Strand

pp: La Push - Living Area - July Haus

Nach einer Weile stillen Laufens bleib Catherine vor einem Tor stehen.
Das Tor führte zu einem Friedhof. Eigentlich wollte sie gar nicht hier her, aber sie hatte nicht aufgepasst wo sie langlief. Irgendwie wurde sie hierher "geführt". Es war verrückt.
Schweigend schweifte ihre Blick über die vielen Gräber. Ihre Eltern würde sie hier nicht finden.
Sie würde ihre Eltern auf keinem Friedhof der Welt finden. Die Volturi waren nicht warmherzig genug sie begraben zu haben, da war sie sich sicher. Wie schon zuvor in ihrem Wohnzimmer liefen ihr jetzt ein paar Tränen die Wangen herunter. Und sofort wischte sie sie auch wieder weg.
Sie wollte nicht, dass sie jemand weinen sehen konnte. Sie hasste es ihre Verletztlichkeit zu zeigen.
Sie warf noch einen kurzen Blick auf den Friedhof, dann ging sie mit schnellen Schritten davon.
Diesmal aber achtete sie darauf wohin sie lief und rannte in Richtung Strand.

tbc: Strand