Zimmer 4

...

cf: Vor dem Hostel

Bevor John sich ans Auspacken machte, legte er sich ein paar Minuten auf sein Bett und starrte verschlafen an die Decke. Er musste sich wirklich zusammen reißen, damit ihm nicht sofort die Augen zu fielen und er einschlief. Es war nicht einmal Mittag. Wie sollte er diesen Tag nur durchstehen?
Daran merkte man, dass man langsam alt wurde. John hatte nie viel gschlafen. Früher war er wochenlang mit nur drei, vier Stunden Schlaf pro Nacht ausgekommen, aber heute war er schon zu MIttag am Ende seiner Kräfte. Aber da würde er sich wohl irgendwie durchbeißen müssen.
Nach einer Weile konnte er sich schließlich dazu aufraffen wieder aufzustehen und seinen Koffer auszupacken.

So weit, so gut. Das war ja noch einfach, im Vergleich zu dem, was er jetzt tun müssen würde.
"Tuttut... tuttut... tuttut... Johnny?"
"Ja, ich bin's."
John versuchte nicht allzu genervt zu klingen, obwohl er wirklich genug um die Ohren hatte und jetzt nicht unbedingt das dringende Bedürfnis verspürte mit seiner Exfrau zu sprechen. Aber er wollte einfach unbedingt seine Töchter sehen, wenn er in London war.
"Gut, dass du anrufst. Wir müssen reden."
Es war gut, dass er anrief? Sie mussten reden? Das war kein gutes Zeichen...
"Warum? Was ist los?", fragte John besorgt.
"Es... es wäre besser, wenn wir das nicht am Telefon besprechen würden...
Das wurde alles langsam wirklich besorgniserregend.
"O... OK... Ich kann hier nur leider nicht weg... Willst du zum Hotel kommen? Ich bin im zweiten Stock... Zimmer 4..."
"Gut... ich werde gleich zu dir fahren... es ist wirklich dringend...."
"OK... aber wir essen bald... im blauen Saal... im ersten Stock...
Willst du mir nicht doch sagen, warum du mit mir reden willst? Damit ich mich irgendwie darauf einstellen kann..."
"Nein... das kann ich nicht... aber... du kannst... du kannst dir eine Zeitung besorgen.
"Gut... wenn du meinst.... dann werde ich das tun", erwiderte John etwas verwirrt, "Ähm... dann sehen wir uns später... bis dann."
"BIs später.
Dann legte Joanna auf.
So hatte sich John das Gespräch nicht vorgestellt. Eigentlich hatte er erwartet, dass sie ein paar Beleidigungen austauschen würden und dann schnell ausmachten, wann John seine beiden Töchter sehen durfte.
Doch stattdessen hat seine Exfrau ihm quasi ihr Herz ausgschüttet. Es musste schon etwas sehr schlimmes passiert sein, wenn sie mit ihm, ihrem Exmann, der sie dreist hintergangen hatt, darüber sprechen wollte. Außerdem hatte sie wirklich besorgt geklungen. Normalerweise sprach sie schnell und flüssig, doch heute hatte sie langsam gestammelt. Was war bloß los?
John musste eine Zeitung finden. Und zwar schnell.

Summer ging über den Flur und schnaupte. Dieser beschissene andere Vampir nervte sie jetzt schon ziemlich stark.
Am Zimmer 4 angekommen, klopftesie kurz und trat dann ein. John wusste hundert prozentig, dass sie auf dem Weg war. Er konnte sie 3 Meilen gegen den Wind riechen genau wie sie ihn.
Nachdem sie eingetreten war, schloss sie die Tür wieder hinter sich und lehnte sich dagegen.
"Hey. Ich hoffe ich störe nicht. Sorry wegen dem Thema....mir ist so schnell kein besseres, menschliches Problem eingefallen", sagte sie. Sie seufzte. "Ich wollte eigentlich auch nur wissen ob ich hier irgendwo Jagen kann ohne am Pak vorbei zu kommen."
Nun aber hatte sie noch mehr sorgen.
"Inzwischen ist es mehr. Bella greift mir am Arm. Wäre ich noch ein Mensch hätte ich mittlerweile Quetschungen. Und sie macht es obwohl sie dann die Horrorszenen aus meiner Erinnerung sieht. Und sie wispert die ganze zeit etwas von wegen 'Ich weiß das du da bist...'.
Langsam mach ich mir echt Sorgen. Ich hab sie bei dem La Push - Wolf gelassen und ihr Tee, in dem ich Kava-Kava getan habe gebracht."
Sie seufzte. Die Sache mit Bella besorgte sie immer mehr. Sie litt wirklich mittlerweile an Depressionen.
"Und dieser Damon, der geht mit einfach nur auf die Nerven. Denkt, nachdem ihn seine Schwerster gefragt hat, ob er etwas anstellen würde, dass er sich dann doch wohl zusammenreißen müsse und außerhalb Jagen gehen sollte. Ich hab jetzt schon so einen Hals wenn ich an ihn denke. Und seine Schwester. Sorry aber die muss anscheinend sehr von sich überzeugt sein, so wie sie Bella angeschaut hat, nachdem sie erfahren hat, dass sie mit ihr auf einem Zimmer sein wird."
Sie seufzte erneut und versuchte ersteinmal runter zufahren. Dann bemerkte sie erst, dass John Aschfaal geworden war.
"Ist alles inordnung, du siehst aus wie ich. Sehr sehr Blass. Als wenn dir der Tod höchstpersönlich die Hand geschüttelt hätte", sagte sie. Und sah ihn besorgt an.

Als Summer in sein Zimmer kam, stand John gerade am Fenster und klopfte mit seinen Fingerspitzen nervös auf die Fensterbank.
"Ist schon OK...", erwiderte John etwas geistesabwesend, "Du störst nicht."
Er bekam kaum mit, was sie ihm erzählte. Irgendwas mit Bella Swan und diesem Damon. Vermutlich war es wichtig, denn Summer war keine Person, die einen einfach so mit irgendwelchen Belanglosigkeiten zutextete.
Doch John konnte ihr im Moment einfach nicht zuhören. Zu sehr beunruhigte ihn Joannas Anruf. So war sie doch normalerweise nie. Was war bloß passiert? Und warum konnte sie es ihm nicht am Telefon sagen? Ging es um die Kinder? War ihnen etwas zugestoßen? In solchen Fällen befürchtete ein Vater oft sofort das Schlimmste... vor allem, wenn es angeblich in der Zeitung stand.
Die Probleme mit diesem Damon, mit Bella Swan oder mit Jacob Black... das erschien ihm plötzlich alls unwichtig. Wenn seinen Töchtern irgend etwas zu gestoßen war... John wusste nicht, was er dann tun würde...
Er hielt dise Ungewissheit nicht länger aus. Er brauchte eine Zeitung. Sofort.
Summer redete immer noch. Inzwischen von Damons Schwester, bis sie dann doch irgendwann bemerkte, dass etwas mit John nicht stimmte.
"Ich brauche eine Zeitung...", antwortete er nur und atmete tief durch, um sich wenigstens ein bisschen zu beruhigen.
"Joanna... meine Exfrau... wir haben telefoniert...", stammelte er, "Sie will mit mir reden.... Irgendetwas stimmt nicht... Sie hat gsagt, ich soll mir eine Zeitung besorgen... Ich brauche eine Zeitung..."

Summer sah ihn immer noch besorgt an. "Joanna hat angerufen? Du brauchst eine Zeitung?", fragte Summer. Anscheinend war John gerade nicht in der Lage vernüünftige Sätze zu bilden. Aber da half ja ihre Gabe weiter. Sie sah in an und konzentrierte sich um die nötigen Informationen zu bekommen.
Besorgt....Warum konntesie es ihm nicht am Telefon sagen?...Kinder?....Irgendetwas zugestoßen....Zeitung....Zeitung...Besorg dir am besten eine Zeitung....Wo bekomme ich eine Zeitung her.
Summer verstand. "Ohje...", sagte sie und dachte kurz nach. "Okay pass auf ich besorge dir eine Zeitung." Sie war schon aufgesprungen und hatte das Fenster geöffnet. "Und ne Flasche Scotch, falls es was wirklich schlechtes ist. Trink n Glaswasser oder nehm ne kalte Dusche, damit du einigermaßen zu verstand kommst."
Sie sah sich unten kurz um. Momentan niemand zu sehen.Sie sprang aus dem Fenster und rante wie ein geölter Blitz zu einem Zeitungsstand. Dort angekommen kaufte sie eine Zeitung. Den Scotch bekam sie leider nicht, da sie auf ihrem Ausweiß 18 Jahre stand. Aber eine Flasche Rotwein. Auch damit konnte man sich besaufen. Alles unter ihre Arme geqquetscht rannte sie wieder in Lichtgeschwindigkeit zurück zu John, sprang zum Fenster hoch und kletterte wieder rein. Sie legte ihm die Zeitung hin und die Flasche Wein aufs Nachtischchen. Ihre Haare waren leicht zerzaust vom Wind. Dennoch setzte sie sich neben ihm um wenn es nötig war, für ihn da zu sein.

"OK... danke...", murmelte John während er ins Badezimmer stolperte, um sich etwas zu trinken zu holen.
Er trank ein Glas Wasser und hielt danach seinen Kopf für ein paar Minuten unter den Wasserhahn. Das durfte ihn jetzt nicht völlig aus der Fassung bringen. Er musste sich irgendwie wieder beruhigen, denn wenn der Stress zu viel wurde und auch noch ein paar Vampire in der Nähe waren, würde womöglich noch das passieren, wogegen er die letzten zwei Jahrzehnte erfolgreich angekämpft hatte. Das durfte er nicht zulassen. Außerdem hatte er noch eine Klasse, auf die er aufpassen musste, und Joanna würde es sicher auch nicht weiterhlfen, wenn er jetzt durchdrehte.

Als er aus dem Bad kam, war Summer schon wieder da und hatte eine Zeitung und eine Flasche Rotwein mitgebracht, die nun verführerisch auf seinem Nachttisch stand, doch er konnte sich jetzt nicht betrinken. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt um Rückfällig zu werden. Er musste einen klaren Kopf bewahren.

Er ließ sich langsam neben Summer nieder und faltete mit zitternden Händen die Zeitung auf, um die Schlagzeile zu lesen.
"Oh, Scheiße."
Das war nicht gut. Gar nicht gut.
Mysteriöse Mordserie in Kensington findet kein Ende stand da.
John überflog den dazugehörigen Artikel. Entstellte, ausgesogne Leichen, Leute, die verschwanden, keine Spur von den Tätern... und das alles in Kensington. Kein Wunder, dass Jo da völlig ausflippte.
Natürlich hatte John sofort einen Verdacht wer oder... was.... für diese Morde verantwortlich sein konnte, aber daran wollte er im Moment lieber gar nicht denken...

Summer laß über über seine Schulter mit. Jetzt konnte auch sie verstehen, warum seine Ex-Frau so entgeistert geredet hat.
Summer sprach Johns gedanken gänge aus. "Vampire..." Mehr sagte sie nicht. Mehr war auch nicht nötig, denn es war klar, welche Wesen mordeten und danach ohne aufzufallen verschwinden konnten.
"Weiß Joanna über meine Rasse bescheid?", fragte Summer. Sie wusste nicht in wie weit sie eingeweiht war und ob sie nun in Panik war, weil sie Angst um sich und ihre Töchter hatte oder ob sie bedenken wegen den Vampiren hatte und ihre Töchter sich auch in Werwölfe verwandeln könnten.
"Okay...ähm...scheiße", mehr viel ihr dazu nicht mehr ein. Sie stand auf und ging im Zimmer auf und ab. "Wenn Mysteriöse Mordfälle irgendwo Passieren, dann dürften die Volturi auch nicht weit sein."
Seufzend blieb sie stehen und strich sich durch die Haare.

"Nein, sie weiß nichts.", antwortete John, "Aber eine mysteriöse Mordserie ist ja so schon ziemlich angsteinflößnd. Da muss man nicht auch noch wissen, dass die Killer übermenschliche Kräfte haben."
Er seufzte.
"Warum haben die sich auch ausgerechnet Kensington ausgesucht? Jo und die Kinder wohnen in Chelsea... das grenzt direkt an Kensington."
Da hatten sie die Vampire wirklich eine nette Gegend zum Jagen ausgesucht. Sie schienen eine Vorliebe für reiche Leute zu haben. Es war wohl nur eine Frage der Zeit bis irgendwann ein Prominenter unter den Opfern waren. David Cameron, Keira Knightley, Kylie Minouge, Lily Allen... wenn man in London Promis suchte dann am besten im Borough of Kensington and Chelsea.
"Ich kann ihr wohl nur raten, so schnell wie möglich das Weite zu suchen.", überlegte er laut, "Zumindest für ein paar Wochen, bis sich die Lage wieder etwas beruhigt hat... Es wundert mich, dass sie das nicht schon längst getan hat... Am Geld sollte es zumindst nicht scheitern..."
Er sah Summer fragend an.
"Die Volturi?"
Er hatte schon öfter von ihnen gehört, aber eigentlich hatte ihm nie jemand richtig erklärt, wer diese Volturi überhaupt waren.

"Ja natürlich... Das ist von Vorteil, dass sie nicht bescheid weiß, da muss sie dann nicht befürchten, daseure Töchter das Gen geerbt haben und sich jetzt auch in Werwölfe verwandeln", erklärte sie befor ihr bewusst wurde, dass John sich darum warscheinlich noch keine Gedanken gemacht hatte. "Ich kann aber auch dich beruhigen, in ganz ganz geringen fällen wird das Gen an die Töchter weiter vererbt."
Ja Warum hatten sie sich Kensington ausgesucht. "John das kann man nicht beeinflussen, nur scheinst du viel viel Pech mit Vampiren zu haben. Erst ich jetzt das. Du hast mein tiefstes Mitgefühl, aber glaub mir, nicht nur in Kensingtob ist es so.

"Ja die Volturi. Unser höchster Clan. Aro, Marcus und Caius sie sind schon 3000 Jahre alt. Man vermutet, dass sie der Ursprung sind. Sie machen die Regeln und die oberste Regeln ist, nicht aufzufallen. Was die Mysteriösen Mörder ja nun nicht tun.
Ich mag sie nicht und hasse es auch mich an ihre Regeln zu halten, aber sie haben Milliarden von anhängern und sie bleiben ja nicht nur in Volterra sondern schwärmen aus. Sie haben überall ihre Spizel..."

"Das ist noch das kleinste Problem...", erwiderte John, "Es ist vielleicht nicht immer einfach als Werwolf, aber man kann damit leben. Wahrschinlich würden sie damit sogar besser zurecht kommen, als ich. Sie müssten da zumindest nich alleine durch. Und gegen Vampire hätten sie auch bessere Chancen."
Aber Summer war eben ein Vampir. Ihr musste die Vorstellung, als Werwolf leben zu müssen, schlimmer vorkommen, als es tatsächlich war.
John war nicht immer glücklich gewesen, aber daran war nicht nur die Tatsache schuld, dass er ein Werwolf war. Sein Pech mit Vampiren und Frauen, das Leben im Rampenlicht und sein schwieriges Verhältnis zu seinen Eltern hatten auch etwas damit zu tun gehabt...
"Natürlich kann man das nicht beeinflussen... und wahrscheinlich gehen ein paar der Teenagermorde im Osten auch auf das Konto von Vampiren..."

Es gab also auch bei den Vampiren jemanden, der auf die Gesetzte schaute. Doch sie schienen nicht gerade angenehme Zeitgenossen zu sein...
"Und du glaubst, dass diese Volturi sich um die Sache kümmern werden?"

"Nein ich denke, dass die Volturi, die Sache beobachten und dann erst etwas tun werden, wenn es schon fast zu spät ist . Eine Art massen vernichtung, auf sowas steht Caius."
Sie seufzte, sowas mochte sie gar nicht.
Doch dann konzentrierte sie sich zum erstenmal wieder auf ihre Umwelt.
"Bella?", fragte sie mehr zu sich selbst als zu wem anders. Dann horchte sie noch einmal und ging zum fenster um besser verstehen zu können.
"Bella. Sie hat das beruhigungsmittel nicht genommen. Der Wolf hat nicht auf sie aufgepast."
Sie wurde wirklich wütend gerade,. Was dachte sich dieser Wolf bloß dabei, dass sie scherzte und wollte, dass er Bella alleine rumrennen lässt.
Summer drehte sich wieder zu John. "Sie ist auf dem Dach. Anscheinend gehen ihre Haluzinationen langsam zu weit."
Sie wurde wirklich ärgerlich. "Ich hab sie in der Obhut von Black gelassen und er lässt sie aufs Dach gehen, ich dachte wirklich seine Liebe zu ihr sei groß genug um auf sie aufzupassen aber anscheinend kann man einem Wolf nun mal nichts anvertrauen.
Nichts gegen dich."
Sie überlegte kurz. "Geh du am besten zu ihr aufs Dach, du kannst die einfühlsame, pädagogische Sache um einiges Besser als ich. Ich knöpfe mir den Welpen vor."
Sie sprang aus dem Fenster.

TBC: Vor dem Hostel

"Also können wir uns von ihnen keine wirkliche Hilfe erwarten...", murmelte John nachdenklich. Da müsste er schlimmstenfalls die Sache wohl selbst in die Hand nehmen... oder sollte er besser sagen Pfote?

Doch im Moment schien Bella Swan wichtiger zu sein. Laut Summer hatten sie ihre Halluzinationen auf das Dach geführt und eine tote Schülerin am ersten Tag der Klassenreise war nicht gerade das, was man sich als Lehrer wünschte.
Summers abfälligen Wolfskommentar überhörte er einfach, denn auch wenn er ein Werwolf war, würde sich John niemals vorwerfen lassen keine Verantwortung übernehmen zu können. Er hatte vier Kinder groß gezogen, verdammt nochmal.
Vielleicht war es gar nicht so schlecht, wenn er jetzt quasi gezwungen war sich um Bella zu kümmern. Geistig labile Schülerinnen, die kurz davor waren sich vom Dach zu stürzen, waren zwar nicht gerade angenehm, aber das würde John wenigstens auf andere Gedanken bringen.
"Ok... dann geh ich aufs Dach.", sagt er und ging aus dem Zimmer.

tbc: Flachdach

pp: Blauer Saal

"Setz dich doch.", sagte John zu seiner Exfrau und bot ihr einen Sessel an, "Ich muss wieder einpacken.
Zum Glück hatte er noch nicht allzu viel ausgepackt. Er war ja erst seit ein paar Stunden in London und jetzt sollte er seine geliebte Heimatstadt gleich wieder verlassen. Und vielleicht nie wieder zurückkehren.
"Du musst wieder packen?", fragte Joanna entrüstet nach, "Aber warum denn? Was ist los?"
Was sollte er ihr nun erzählen? Sollte er ihr die gleiche simple Lüge auftischen wie den anderen? Es konnte doch sein, dass sie sich heute zum letzten Mal sahen. Sollte er da viellicht nicht zumindest andeuten, dass es etwas ernsteres war?
"Ja... zwei Schülerinnen müssen wieder zurück nach Forks und eine davon ist in einen psychisch ziemlich labilem Zustand und möchte unbedingt, dass ich sie begleite... ist eine ziemlich komplizierte Sache..."
Er konnte ihr einfach nicht sagen, dass in der Klemme steckte. Er konnte ihr einfach nicht sagen, dass er vielleicht sterben würde; nicht wenn noch die geringste Hoffnung bestand, dass er seinen Besuch bei den Volturi vielleicht überleben würde.
"Aber der Flug geht erst in ein paar Stunden, also werde ich noch bei Lexy und Alice vorbeischauen, wenn das geht... Sind die beiden zu Hause?"
Joanna nickte: "Ja... sie werden traurig sein, wenn sie erfahren dass du nur so kurz bleibst..."
John seufzte.
"Ich weiß...", murmelte er.

Da fiel Joannas Blick auf die Weinflasche, die immer noch auf Johns Nachtkästchen stand und er merkte, dass ihr der Anblick gar nicht gefiel.
"Has du wieder angefangen?", fragte sie und versuchte dabei wohl nicht allzu vorwurfsvoll zu klingen, doch man konnte ihr ansehen, dass sie ein wenig enttäuscht von ihrem Exmann war.
"Die letzten Monate waren nicht einfach...", murmelte John verlegen.
"Aber du lässt es nicht wieder außer Kontrolle geraten?"
John schüttelte den Kopf und betrachtete dieses Thema damit als abgeschlossen.

Nun war es Zeit sich um Joannas Vampirproblem zu kümmern.
"Wegen der Sache in der Zeitung...", begann er, "Ich kann gut verstehen, dass du dir da Sorgen machst, aber ich denke, du musst jetzt keine Angst um dich oder die Kinder haben... geht einfach am Abend nicht außer Haus bis sich die ganze Sache wieder beruhigt hat."
Natürlich ließ sich Joanna nicht so leicht beruhigen. Das wunderte John auch nicht, also redete er ihr einfach noch weiter gut zu. Danach führten sie noch ein bisschen Smalltalk, tauschten den neusten Klatsch und Tratsch aus und verabschiedeten sich schließlich wieder von einander.
"Das wird sich schon wieder alles beruhigen.", sagte John noch einmal, als Joanna schon in der Tür stand und umarmte sie zum Abschied.
"Und sollte es nicht besser werden..." Er kramte einen Schlüssel aus seiner Tasche und gab ihn ihr. "Du weißt ja, wo das Häuschen steht. Fahr ein bisschen in den Süden..."
"Oh... danke. Den bekommst du natürlich so schnell wie moöglich wieder... danke...", erwiderte Joanna und gab ihm noch einen Kuss auf die Wange, bevor sie verschwand.

CF: Zimmer 1

Summer hielt noch einen Moment inne befor sie Klopfte. Joanna schien doch nicht mehr da zus ein, ihr Geruch hatte den Raum verlassen.
Sie klopfte und trat dann ein. "Alles okay? Mein Sachen sind gepackt! Kannst du meinen Koffer verschwinden lassen?", fragte sie.
Sie sah kurz auf dem Boden und dann wieder zu John. "Und ist alles okay bei ihr?", fragte sie dann. "Es...es war Merkwürdig...die...naja....seine....Verlobte....", sie brach ab, sie konnte den Satz irgendwie nicht zu ende führen.
"Es tat weh, dass sie mich unten im Flur wie eine ganz normale Schülerin angesehen hat."
Mehr wollte sie dazu nicht sagen, sie musste nun nicht auch noch seine Erinnerungen an den Abend wieder aufleben lassen, außerdem hatte sie grad etwas Angst, das von ihm nur ein Tut mir ja leid, dass es dir dabei so mies geht aber da bist du selsbt dran Schuld kommen würde. Aber auch damit würde sie fertig werden müssen.
"Du wirst dich von deinen Töchtern verabschieden oder?"

"Ich kann ihn nach Forks schicken lassen, wenn du willst.", schlug John vor, "Das dauert halt ein bisschen..." Und es war nicht gerade billig, doch John war das ziemlich egal. Er war zwar nicht jemand, der sein Geld mit beiden Händen beim Fenster hinaus warf, aber Leute, die immer nur sparten und nie etwas ausgaben, hatte er nie verstanden.
"Sie macht sich immer noch Sorgen wegen der mysteriösen Morde in letzter Zeit... Ich hab ihr gesagt, dass sie nichts zu befürchten hat, wenn sie in nächster Zeit vorsichtig ist. Die Volturi scheinen sich ja um die Sache gekümmert zu haben."
Ihm lief ein kalter Schauer über den Rücken, als er wieder an die Volturi denken musste. Selbst wenn sie nicht vor hatten ihn umzubringen, würde es in Italien sicher nicht gerade gemütlich werden. Dieser Antonio wartete sicher schon ungeduldig vor dem Hostel.
"Naja, eigentlich waren sie nie wirklich verlobt. Er wollte mit ihr ein paar Tage nach Schottland fahren und sie dort fragen. Er hatte sogar schon einen Ring... Den trägt sie immer noch..."
Das ganze war eine sehr tragische Geschichte und wenn Summer jetzt ein schlechtes Gewissen bekam, dann zu Recht. John schätzte Joanna sehr. Sie war eine wundervolle Frau und Richards Tod hatte sie wirklich ziemlich aus der Bahn geworfen. Das war nicht fair.
Trotz der ganzen Tragik, die in der Luft lag, musste er schmunzeln.
"Eifersüchtig?"

"Ja das wäre nett...und wohl sie einzoge möglichkeit. Zoey hab ich ne Nachricht hinterlassen, dass sie bei diesem Tony aufpassen soll, er ist einer von den anderen."
Sie seufzte, sie wollte schon gerne auf Zoey aufpassen, aber Bella war gerade in noch größerer Gefahr.
"Ja, das haben sie.", Summer verdrehte kurz die Augen, sie mochte die Volturi nicht und nun musste sie sich mit ihnen auseinandersetzten und die Cullens um hilfe bitten, die sie auch nicht mochte. Das würde ein Abenteuer werden.
Joanna war wirklich ein nicht so gutes Thema, sie hatte den Ring immer noch, dass machte die Sache nicht besser.
"Hey lass das, klar hab ich n schlechtes Gewissen, was denkst du denn. Mir tun auch meine anderen Opfer leid", sie verzog das Gesicht, was sollte sie auch sonst haben? Partys deswegen feiern. Sie war nicht nur so aus einer Laune heraus Vegetarierin geworden.
"Eifersüchtig?", wiederholte sie die Frage. "Nein, wie kommst du denn darauf. Ich bin nicht Eifersüchtig."
Nein Summer natürlich bist du das nicht, haha, deswegen hat es dich auch eben so verletzt sie zu sehen und dieser grässliche Lippenstift an seiner Wange. Nein du bist absolut nicht Eifersüchtig.
"Aber... ich war im Park...auf der Bank"

"Das ist gut.", murmelte John. Die Zeit bei den Volturi würde für zwar vermutlich die Hölle auf Erden werden, aber sie hatten sich wenigstens um die wahllos mordenden Vampire gekümmert.
"Ich weiß, dass du ein schlechtes Gewissen hast und ich will jetzt auch nicht weiter boshaft Salz in irgendwelche Wunden streuen."
Was passiert war, konnte man jetzt nicht mehr ändern und es würde wohl niemandem helfen, wenn John und Summer jetzt wieder anfingen zu streiten oder sich irgendwie gegenseitig weh zu tun.
Er zuckte mit den Schultern.
"War nur so eine Ahnung..."
Dass sie nun so heftig verleugnete, dass sie eifersüchtig war, bestätigte John Vermutung nur noch mehr. Sie war eindeutig eifersüchtig. John fand das irgendwie süß.
"Im Park, hm?"
Das war schneller gegangen, als er es sich erwartet hatte. Er hatte nie daran gezweifelt, dass es sie irgendwann wieder zu diesem schicksalträchtigen Park zurück ziehen würde, aber gleich am ersten Tag...
"Und wie war's? Hat es viele Erinnerungen hervorgerufen?"

"Wie man es nimmt, es sind bestimmt die uninteressanten Vampire, ohne Gabe vernichtet worden, auch wenn sie wahllosmorden, so etwas hat nichtmal ein Vampir verdient. Ich möchte nicht bei "lebendigemleib" gegrillt werden."
Dabei fiel ihr ein, dass ihr genau das blühen konnte. Ein seufzen entwich ihr. Naja was man nicht alles für jemanden Opferte für den man tiefere Empfindungen hatte.
"Eine Ahnung, aha. Na dann", mehr sagte sie dazu nicht, denn das Thema wurde wieder auf den Park gelenkt.
"Ja im Park und ja ich hatte gewisse Flashbacks. War nicht sonderlich angenehm, aber naja. Ich dachte mir ich stelle mich dem lieber direkt als das ich ewig darum her schlawenzel und mich einfach nicht traue hinein zu gehen. Jetzt hab ichs hinter mir. Und anscheinend hat es dir das Leben gerettet, bziehungsweise, eventuell verlängert. Ach keine Ahnung Aro liebt seltene Dinge, der wird dich nicht töten. Warscheinlich versklavt er dich."

"Natürlich hat das eigentlich niemand verdient, aber ist gut, dass die Gegend, in der meine Töchter, meine Exfrau, meine Schwester, meine Eltern und ein paar meiner besten Freunde wohnen, nicht mehr von wahllos mordenden Vampiren heimgesucht wird. Sie haben in Kensington angefangen, da wäre es doch nur eine Frage der Zeit gewesen bis sie auch nach Chelsea oder nach Earl's Court gekommen wären..."
Er kannte wirklich eine Menge Leute in dieser Gegend. Er war in Kensington aufgewachsen und hatte danach jahrelang immer in der Nähe dieses Stadtteils gewohnt. Da verbrachte er lieber sein restliches Leben bei den Volturi, als dass er sich jeden Tag Sorgen machte, ob jemand aus seiner Familie oder seinem Freundeskreis vielleicht bald qualvoll zu Tode kommen würde.
Außerdem neigte er dazu alle seine moralischen Grundsätze über Bord zu werfen, wenn jemand seine Kinder bedrohte. Für sie wäre er bereit zu töten, wenn es nötig wäre.
"Danke.", sagte er.
Wenn Summer nicht gekommen wäre, hätten sie ihn vielleicht wirklich gleich umgebracht. So bestand wenigstens eine kleine Chance, dass er irgendwann vielleicht ein halbwegs erträgliches Leben führen konnte; auch wenn die Aussicht auf ein Leben in Sklaverei ziemlich deprimierend war.
Aber wenn es ganz unerträglich wurde, gab es ja immer noch den Freitod...
"Du hättest es trotzdem nicht tun müssen. Jetzt steckst du da auch noch mit drinnen..."
Die ganze Sache war doch schon schrecklich genug; wenn jetzt auch noch Summer etwas zustoßen, würde weil sie sich für ihn eingesetzt hatte... das wäre einfach nicht fair...

"Ja ich kann verstehen, dass du dich nun besser fühlst. Ich kann auch verstehen dass du eher an deine Familie denkst, nur ich denke eher an die Vampire. Wenn ich pech habe blüht mir das selbe und wenn ich noch mehr pech habe, bieten sie mir zum überleben die Sklaverei an."
Sie seufzte, wollte auch nicht weiter auf das Thema eingehen.
"Dafür musst du dich nicht bedanken, dass ist selbstverständlich. Immerhin muss es ja irgendetwas bedeutet haben, dass ich deine missliche Lage sehen konnte oder?", fragte sie und grinste.
"Hey wenn ich sterbe dann wenigstens nicht alleine. Außerdem haben wir immer noch diese winzige Chance, dass Aro interesse an uns hat und uns anbietet sich ihm anzuschließen oder die Chance, dass er uns doch gehen lässt. Mal sehen wie das wird. Ich bin gespannt."

John wollte gar nicht weiter an das denken, was jetzt vielleicht auf ihn zukam. Es würde auf jeden Fall furchtbar werden. Die Frage war nur mehr wie furchtbar es werden würde. Außerdem würde er vielleicht seine Familie nie wieder sehen. Was war das schon für ein Leben, wenn man für immer von den Menschen getrennt war, die einem am meisten bedeuteten?
Wenigstens war da noch Summer und diese eigenartige Verbindung zwischen den beiden, so würde er wohl nie ganz alleine sein, selbst wenn sie nicht da war.
Würde sie allerdings sterben...
Er wollte nicht mehr daran denken.

Es war wohl besser, wenn er darüber nachdachte, was er jetzt noch alles zu tun hatte. Irgendwer musste sich noch um Bellas Gepäck kümmern, schließlich würde es ein bisschen auffallen, wenn sie plötzlich weg wäre, ihr Gepäck aber noch in ihrem Zimmer lag. Es war wohl am einfachsten, wenn John es mit seinem und Summers Gepäck nach Forks schickte.
Wie würde er überhaupt nach Italien kommen? Vielleicht lieh ihm seine Schwester ja das Flugzeug von Smith & Son. Das wäre einfacher als wenn er einen Linienflug buchen müsste. Auerdem hatte er so einen guten Grund, sich noch einmal mit Susan zu treffen, bevor er flog...

Sie seufzte, seine Gedanken zogen sie irgendwie runter. "Wir werden nicht sterben, dafür sind wir viel zu interessant, du allein schon, weil du dich seit mehr als 20 Jahren nicht mehr verwandelt hast und ich alleine schon weil ich Gedanken manioulieren kann und zusammen sind wir dann nochmal interessant, weil du das Harry-Potter-Syndrom mit mir teilst, nur das du Harry bist und ich dieser komische schlangengesichtige trottel da."
Sie ging zu ihm und strich ihm über den Arm, dann ging sie zur Wand und lehnte sich daran.

"Bellas sachen hab ich direkt mitgepackt sie sind in dem Zweiten Koffer, die kannst du mit den Sachen zurück schicken.
Ich würde dir ja sagen verwandel dich und lauf bis nach Italien, dass werde ich tun, aber das kommt wohl nicht so gut, aber deine Idee mit eurem Flugzeug ist irgendwie besser. Volterra hat nur keinen eigenen Flughafen, deswegen wirst du wohl ein Auto klauen müssen oder dich dch verwandeln."
Sie seufzte sie wusste noch gar nicht wie sie selber das machen sollte, da in Volterra dich überall Sonne war.
"Ich hasse Italien, ich mochte es noch nie, ich bin im Herzen Latina."

"Ja... vielleicht... irgendwie sind wir ja schon interessant...", stimmte er ihr zu, doch er klang immer noch nicht besonders hoffnungsvoll.
Vielleicht würden sie ja nicht sofort umgebracht werden, aber würde das, was auf sie zukam wirklich besser sein?

"Ok, dann werd ich die Koffer dann gleich abschicken..."
Dann würde er sich wenigstens darum nicht mehr kümmern müssen.
Er musste ein kleines bisschen schmunzeln.
"Ich, ein Auto klauen? Niemals. Entweder nehm ich von Florenz ein Taxi oder ich fliege nach Nizza, da sollte ich noch irgendein Gefährt herumstehen haben und fahre die restlichen 400 Kilometer mit dem Auto... das dauert zwar seine Zeit, aber ich seh wenigstens noch etwas von der Riviera. Zu schade, dass Volterra nicht an der Küste liegt... sonst hätte ich mein Boot nehmen können..."
John hatte zwar irgendwie immer Angst davor gehabt, einmal zu einem unausstehlichen Snob zu werden, doch reich zu sein machte manchmal wirklich großen Spaß.
"Italien ist schön... außerdem hat es so ziemlich das reichste Kulturerbe der Welt... und es gibt herrliches Essen... jeder sollte einmal in Italien gewesen sein..."
Er schaute auf die Uhr und seufzte.
"Es ist wohl langsam Zeit zu gehen..."

"Naja, vielleicht haben wir ja auch noch größeres Glück und sie behalten uns gar nicht dort, ich meine was wollen sie mit einem Werwolf der sich nicht verwandelt und einem kleinen, nervenaufreibenden Vampir?", fragte sie mehr sich selbst als John.

"Ich mag Italien trotzdem nicht, die Männer dort sind mir zu wieder, das einzige was ich immer mochte waren Spagetthi Bolognese mit gaaaaanz viel Parmesan und Pizza", sagte sie.
"Ja die kulturreichste stand, na super mit schön viel Sonne, in der ich mich nicht zeigen darf. Ja das freut mich."
Sie verdrehte ihre Augen, mit ein grund wieso sie immer in Städte oder Orte zog wo es viel regnete war, dass es da kaum Sonne gab. Seattle hatte sie da sehr gemocht und Alaska ebenfalls, London genau deswegen ja auch damals.

Summer sah ebenfalls auf die Uhr. "Ja ist es wohl, wenn du dich noch von deiner Familie verabschieden willst. Ich werd mich dann auf die Socken machen und versuchen so schnell wie möglich die Cullens zu finden."
Sie wusste nicht was sie jetzt tun sollte. "Ich würde sagen, Gute Reise und viel Glück und nehm Antonio mit den kann ich nicht gebrauchen bei meinem Plan."

"Ok... dann werde ich mich jetzt wohl v erabschieden gehen... Antonio lässt mich vermutlich eh nicht aus den Augen. Ich habe irgendwie das Gefühl, er misstraut mir ein wenig..."
Wieso sollte ein Vampir, der den Volturi angehörte auch einem kleinen, dreckigen Werwolf wie John vertrauen? Das würde John schon ziemlich überraschen.
"Na dann ... ähm... bis bald... hoffentlich.", verabschiedete er sich von Summer, nahm sein Zeug und verließ das Zimmer. Die Falsche Rotwein ließ er brav stehen. Um das bei den Volturi zu überstehen, würde ein bisschen Alkohol sowieso nicht ausreichen.

Nachdem er sein Zeug in ein Taxi verladen hatte, holte er noch die Koffer von Summer und Bella und ließ sich gleich zur nächsten Post fahren, um diese Sache zu erledigen.
Während der Fahrt versuchte er immer wieder seine Schwester anzurufen, doch er erreichte sie nicht. Sie war wohl gerade in einer Besprechung.
Nun war es an der Zeit nach Hause zu seinen Töchertn zu fahren.

tbc: Johns Ex-Haus (oder wo auch immer er sich mit Lexy trifft )